20. Juni 2022
Der Traum vom Eigenheim platzt leider für viele, da die Immobilienpreise immer weiter ansteigen. Trotz Wirtschaftskrise und Pandemie sind die Preise für Wohnungen und Häuser seit 2020 um elf Prozent gestiegen, wodurch der Immobilienmarkt überhitzt wird.
Seit der Corona-Pandemie ist Homeoffice ein präsentes Thema, woraus folgt, dass die Menschen mehr Wert auf ein schönes Zuhause legen und viele aufs Land ziehen möchten. Sowohl in dicht, als auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen steigen die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen. Doch nicht nur auf dem Land, sondern auch in den deutschen Metropolen gibt es laut Statistik überdurchschnittliche Preiserhöhungen, dazu zählen Städte wie Hamburg, Berlin, Köln, Stuttgart und weitere.
Dieses Jahr wurde durch eine Analyse der Bundesbank herausgestellt, dass die deutschen Immobilien-Kaufpreise bis zu 40 Prozent über dem Wert liegen. Im Vergleich zu 2020 ist dies ein weiterer Anstieg um zehn Prozent. Doch nicht allein die Preise der Immobilien steigen besorgniserregend, sondern auch die Zinsen klettern weiter in die Höhe. Der Zinssatz für ein Baukredit über zehn Jahre erhöhte sich im Durchschnitt um 0,6 Prozent auf 1,6 Prozent. Im Normalfall sinken oder stagnieren die Immobilienpreise, wenn sich die Zinsen erhöhen. Durch ökonomische Faktoren ist dem nicht so. Durch die Spekulation, dass die Kaufpreise in Zukunft weiter steigen, ist die Nachfrage an Immobilien sehr hoch.
Die Übertreibung der Preise ist jedoch auch auf logische Faktoren zurückzuführen. So spielen beispielsweise höhere Umweltstandards eine Rolle aber auch die Knappheit der zur Verfügung stehenden Baufläche. Weiterhin ist das Baumaterial ebenfalls teurer geworden und es mangelt an Handwerkern. Auch bei ausländischen Investoren ist die Nachfrage an Immobilien vor allem in Berlin besonders hoch, da hier das Preisniveau moderater ist als in Metropolen wie London oder Paris.
Ein großes Problem der extremen Zinsanstiege könnte den Banken bevorstehen. Denn wenn sich Kunden ihre (Anschluss-)Finanzierungen nicht mehr leisten können und somit in Zahlungsverzug geraten, besteht die Gefahr für die Banken Pleite zu gehen. Dies geschah so bereits im Jahr 2007 in der USA. Da in Deutschland allerdings strengere Regeln bezüglich eines Kreditausfalls herrschen, ist eine Immobilienkrise eher unwahrscheinlich.
Wie die Preisentwicklung in Zukunft aussehen wird, ist noch ungewiss. Neue Regeln der Finanzaufsicht für Banken könnten den Markt zwar sicherer machen, allerdings werden Kredite dann noch weiter ansteigen und der Traum vom Eigenheim rückt in noch weitere Ferne.
Wenn Sie trotz der aktuellen Lage planen eine Immobilie zu erwerben, sind wir gerne für Sie da und beraten Sie zu Ihren Möglichkeiten.
Quelle: Tagesschau "Platzt die Immobilienblase?", "Wohnimmobilien verteuern sich schneller"